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Die Arabellion hat der Notwendigkeit, sich mit den Sozialen Medien in der politischen Kommunikation auseinanderzusetzen, neue Dringlichkeit verliehen, die Zivilgesellschaft als neuen Akteur und Adressat identifiziert und die Charakteristika der Kommunikationsform im digitalen Zeitalter sichtbar gemacht: schnell, interaktiv und emotional.
Im Kampf um die Weltöffentlichkeit heißt das für die deutsche Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik, umfassender und gezielter als bislang geschehen, die Toolbox der Social Media Applikationen zu nutzen, um den Qualitätsdialog jenseits der Deutschlandkommunikation mit den neuen Zielgruppen zu stärken. Denn nur durch einen gekonnten Einsatz der neuen Kommunikationswerkzeuge und im Bewusstsein der auch hier vorhandenen Risiken, kann das Potenzial der Sozialen Medien für die diplomatische Arbeit ausgeschöpft werden.
In der Praxis bedeutet das über die Vermittlung eines positiven Deutschlandbildes hinaus, die Sozialen Medien gezielt als „Stimmungsbarometer“ zur Erschließung neuer Themen und Zielgruppen zu nutzen, zum Dialog zu außenpolitischen Themen aufzurufen und sich gezielt in laufende Debatten im Web einzubringen. Die Umsetzung erfordert eine umfassende Social Media-Strategie, die unter Beachtung der landesspezifischen Präferenzen, geeignete Kommunikationskanäle sowohl für die Zielgruppen als auch für die unterschiedlichen Kommunikationsziele der deutschen Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik identifiziert. Bei der Umsetzung in Maßnahmen lohnt sich ein Blick auf den Vorreiter auf diesem Gebiet – die USA.
Die Vermittlung von Authentizität und einem ehrlichen Selbstbild bilden den Schlüssel für die Herstellung von Glaubhaftigkeit bei den Usern des Social Web. Ihre Vermittlung erfordert neben Kritikfähigkeit und dem Wissen um deren Umgang eine hohe Sensibilität und Feingespür sowohl gegenüber der Mentalität des eigenen Landes wie auch des Ziellandes.
Daher ist ein gezieltes Social Media-Training für Diplomaten neben einer umfassenden Social Media-Strategie ein notwendiger Schritt für eine erfolgreiche Kommunikation in den Sozialen Medien. Hierbei könnten auch die Mittlerorganisationen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik mit ihrer Expertise einbezogen werden.
DOI deutsche Fassung: https://doi.org/10.17901/AKBP1.12.2013
DOI englische Fassung: https://doi.org/10.17901/AKBP1.13.2013
Anja Türkan war von Juli bis Dezember 2011 Stipendiatin im Forschungsprogramm „Kultur und Außenpolitik“. Sie studierte „Medienkultur“ an der Universität Bremen, „Media and Communications“ und „Literary, Cultural and Media Studies“ in Sydney und Siegen.